Seit der Mac von Apple in den letzten Jahren wieder gewaltig an Fahrt und Beliebtheit aufgenommen hat, stellt sich nun für blinde und sehbehinderte Kunden auch diese Frage. Neben den kommerziellen Hilfsmittel-Lösungen für Windows wartet Apple mit seinen Bedienungshilfen mit einem ernst zunehmenden Konkurrenzprodukt auf. Der Vorteil an Apples-Lösung ist die Tatsache, das alle Komponenten fester Bestandteil des Betriebssystems sind. Nachteil jedoch ist, dass Nutzer von Windows-Lösungen in doppelter Hinsicht bei einem Umstieg umlernen müssen. Umlernen ist somit in Bezug auf die allgemeine Bedienung des Systems sowie Programmen und in Bezug auf die Verwendung der Bedienungshilfen erforderlich. Sicher ist das in sofern kein Problem, solange die Apple-Lösung auch nachhaltig ist. Der Markt wird weiter beide Produktlinien parallel bedienen.
In diesem Artikel beleuchte ich die Vor- und Nachteile verschiedener Zielgruppen und Anwender mit Schwerpunkt auf die Bedienbarkeit für Blinde und Sehbehinderte.
Hinweise für Computerneulinge
Wenn Du bislang auf die Anschaffung eines Computers verzichtet hast und auch keine Bedienungserfahrungen hast, empfiehlt es sich auf jeden Fall mit einem Computer von Apple zu beginnen. Denn das Gerät ist nach dem Kauf sofort mit der Sprachausgabe einsetzbar ohne zusätzliche Softwarekäufe. Auch das Bedienkonzept von Apple ist im Vergleich zu Windows für Neulinge leichter zu erlernen. Im Punkto Benutzerfreundlichkeit bleiben keine Wünsche offen.
Hinweise für alte Hasen
Wenn Du bereits ein alter Hase bist und schon einschlägige Erfahrungen mit der Bedienung eines Computers hast und auch schon Erfahrungen mit der Hilfsmittelsoftware, so gestaltet sich die Entscheidung beim Neukauf eines Computers etwas schwieriger. Generell ist das Umlernen auf Mac für erfahrene User etwas einfacher. Allerdings tun manche Menschen sich mit dem Umstellungsprozess etwas schwer und es ist durchaus frustrierend, wenn die Dinge nicht wie gewohnt ablaufen. Deswegen will ein Umstieg gut überlegt sein.
Für die meisten ist dieser Punkt sicherlich bei einer Kaufentscheidung mit der wichtigste.
Der Computer im beruflichen Einsatz
Hier wird es in der Tat interessant, denn gerade der berufliche Einsatz unterscheidet sich essentiell vom privaten und hier ist somit besonderes Augenmerk auf bestimmte Aspekte zu legen. Gerade in den Berufen Fachkraft für Büro- und Telekommunikation wurde in der Vergangenheit und meines Wissens auch noch heute auf Windows ausgebildet. So ist hierbei zu sagen, dass ein gewisses Umlernen erforderlich ist. Es kann generell gesagt werden, dass auch für alle Office Anwendungsbereiche gute und professionelle Lösungen für den Mac existieren. Die gängigen Dateiformate der Microsoft Office werden auch unterstützt. Leider gibt es hier jedoch die meisten Bedenken. Diese sind auch berechtigt, weil die Microsoft Office für Mac nicht mit Voice Over bedienbar ist. Bei der Nutzung der Vergrößerung hingegen gibt es keine Probleme. Blinde Nutzer müssen jedoch auf Pages zurückgreifen. Die Programme Pages (Textverarbeitung), Numbers (Tabellenkalkulation) und Keynote (Präsentation) sind die professionelle Office-Lösung von Apple, welche kostenlos für Mac-User beim Kauf eines aktuellen Macs angeboten werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist Outlook. Hier verhält es sich, wie bei der restlichen Office. Insgesamt ist auch die Nutzung von Outlook Exchange mit dem Mac Mailprogramm möglich. Problematisch wird es jedoch bei Anwendungsbereichen, die ausschließlich von Outlook angeboten werden.
Im Musikbereich ist der Mac uneingeschränkt zu empfehlen. Auch für Hobby-Musiker bietet der Mac in der Grundausstattung das kostenlose Programm GarageBand.
Allgemeine Unterschiede zwischen Mac und Windows
Generell gilt: Beides sind vollwertige und gut funktionierende Systeme für die es mittlerweile eine Vielzahl an Programmen gibt. Für jedes Windows-Programm gibt es generell eine Alternative auf dem Mac, die den Windows-Programmen in nichts nachstehen.
Die großen Unterschiede zwischen den beiden Systemen liegen wie so oft im Detail. Aber gerade diese Details, sind es auf die es am Ende ankommt.
System
Mac OS ist ein auf Unix basierendes Betriebssystem. Somit sind die meisten für Linux erhältlichen Anwendungen auch für einen Mac erhältlich. Das komplette System ist von der ersten bis zur letzten Sekunde von der Inbetriebnahme bis hin zur Nutzung voll durch Bedienungshilfen z. B. Sprachausgabe unterstützt.
Windows hat seine Wurzeln bei DOS. Wer schonmal die Eingabeaufforderung genutzt hat, wird das feststellen. Auch wenn Windows mit DOS nicht mehr viel gemeinsam hat, ist es der Vorläufer des Windows, wie wir es jetzt kennen. Das System ist erst mit Bedienungshilfen ausgestattet nach dem der Installationsprozess abgeschlossen ist. In vielen Fällen ist sogar eine Drittanbieter-Software für Sprachausgabe oder Vergrößerung erforderlich. Wobei Windows mittlerweile auch eigene Lösungen anbietet. Diese sind aber ehr halbherzig umgesetzt bis auf die Bildschirmlupe, welche doch recht gut ist.
Beide Betriebssysteme sind für Mehrbenutzer-Nuizung ausgelegt und das anlegen verschiedener Profile ist möglich.
Sicherheit
Bislang brauchte man eigentlich für den Mac keinen Virenscanner oder Firewall. Durch die zunehmende Popularität sind mittlerweile trotzdem entsprechende Lösungen am Markt. Dennoch gibt es wie früher auch extrem wenig Viren , die den Mac befallen können. Auch kostenlose Lösungen sind verfügbar. Auch Angriffen aus dem Internet ist der Mac nicht so schutzlos ausgeliefert, da das System auf UNIX basiert und somit von dessen sicherer Systemarchitektur profitiert.
Für Windows sollte man immer auf eine Firewall- und Viren-Lösung zurückgreifen. Das muss nicht unbedingt eine kommerzielle Lösung sein. Allerdings kann man sich durch die große Angriffsfläche, die Windows bislang durch das kursieren zahlreicher Viren und Sicherheitslücken die Windows nun einmal immer wieder aufwies, nicht darauf verlassen, das man von entsprechenden Angriffen verschont bleibt.
Bei der beruflichen Nutzung als beispielsweise Selbstständiger ist eine Sicherheits-Lösung für Windows unerlässlich und für den Mac durchaus empfehlenswert.
Stabilität
Generell läuft Mac OS X sehr stabil und stürzt äußerst selten ab. Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass ich seit der ersten Nutzung von Mac OS X Lion bis zu Mountain Lion noch nicht einen Totalabsturz verzeichnen konnte. In diesem Zusammenhang bietet Apple ein konsistentes und stabiles System mit stabiler Performance. Jedoch verringert sich die Geschwindigkeit des Systems auch mit der Zeit minimal. Dieses kann jedoch mit entsprechenden Aufräum-Tools leicht behoben werden. Die Anwendungen von Apple selbst sind so konsistent programmiert, wie das System selbst. Anwendungen von Drittanbietern können auch schonmal abstürzen. Es kommt aber selten vor.
Unter Windows hat sich die Stabilität der aktuellen Systeme im großen und ganzen auch verbessert. Aber dennoch kommt der ein oder andere Totalabsturz schon mal vor und geht durch aus zur Normalität. Insgesamt verringert sich die Performance von Windows mit der Nutzung deutlich. Manchmal treten Geschwindigkeitseinbußen von bis 100-300% je nach Nutzung ein. Werden also Programme häufig installiert und deinstalliert, wirkt sich das deutlich auf die Gesamt-Performance und den Startvorgang aus. Auch diese Probleme lassen sich bis zu einem gewissen Grad mit entsprechenden Aufräumt-Tools lösen, wobei diese manchmal mehr Schaden als Nutzen anrichten. Deswegen sollte man diese Tools mit Vorsicht genießen.
Beide Systeme Mac OS X und Windows sind in der Grundinstallation stabil, wobei der Mac mehr Herumprobieren aushält als der Windows-PC.
Hardware
Der Mac wird als Komplettsystem verkauft und die Hardware lässt sich bis zu einem bestimmten Punkt auch aufrüsten. Je nach Modell können bestimmte Teile ausgetauscht werden. Generell ist die Hardware immer maßgeschneidert für das darauf befindliche Betriebssystem. Deswegen ist auch ehr weniger mit Treiber-Problemen zu rechnen, wenn man die Peripherie-Geräte mal außen vor lässt. Sind diese allerdings für den Mac geeignet. Ergeben sich auch hier nur selten irgendwelche Probleme. Insgesamt sind Hardware-Veränderungen nicht ganz so flexibel gestaltet wie beim Windows-PC. Der Mac unterstützt auch ohne zusätzliche Software den Anschluss einer Braillezeile (Punktschriftausgabe). Das gilt bedingt übrigens auch für die iOS-Geräte (z. B. iPhone).
Beim Windows-PC hingegen kann man zwischen vielen Hardware-Komponenten wählen. Im Prinzip lässt sich ein PC auch aus Einzelteilen zusammenstellen, was beim Mac nicht möglich ist. Bei Notebook-Systemen ist die Flexibilität ehr mit dem Mac vergleichbar und es ergeben sich allerdings noch mehr Möglichkeiten, die Hardware zu verändern. Dieses Hohe Maß an Flexibilität birgt jedoch auch Nachteile, denn es kommt unter Windows ehr mal zu Treiber-Problemen oder Hardware-Inkompatibiltäten. Das kann sowohl Stabilität und Performance beeinträchtigen. Manchmal funktionieren bestimmte Komponenten eben einfach nicht mit einem bestehenden Rechner. Dadurch, dass so unwahrscheinlich viele Komponenten am Markt erhältlich sind, ist der Windows-PC nicht so gut zwischen Soft- und Hardware abgestimmt und das kann manchmal zu Problemen führen.
Installationsprozess
Der Mac wird bereits mit einem vorinstallierten perfekt auf die Hardware abgestimmten System ausgeliefert. Eine Neuinstallation ist jederzeit möglich. Wenn man einen Mac auspackt und in Betrieb nimmt wird man anfangs von einem Einrichtungs-Assistenten erwartet, der vom ersten Moment mit VoiceOver ausgestattet ist und blinden Nutzern gestattet, das Gerät selbstständig einzurichten.
Beim Windows-PC gibt es zumeist auch einen Installations-Assistenten je nach Hersteller. Handelt es sich um eine OEM-Windows trifft das zu. Ansonsten muss man sich ein Windows-Betriebssystem kaufen und selbst installieren. In OEM-Systemen sind die erforderlichen Treiber schon integriert. Bei einem Kauf-System muss man diese unter Umständen erst herunterladen oder von CDs einspielen. Das trifft allerdings auch wiederum nicht auf jede Hardware zu. Windows ist größtenteils in der Lage die Hardware zu erkennen und die erforderlichen Treiber zu installieren. Allerdings gibt es beim Installationsprozess des Systems keinerlei Bedienungshilfen, die blinde und sehbehinderte beim Installationsprozess unterstützen können. Eine Installation kann somit nicht ohne fremde Hilfe durchgeführt werden.
Perfekte Synthese triff Patchwork Mentalität
Die Überschrift beschreibt es eigentlich ganz gut. Der Mac ist eine perfekte Synthese aus Hardware, Software, Bedienungshilfen und Support. Dadurch das alles aus einer Hand kommt, profitiert man von diesen Qualitäten als Nutzer ungemein. Das wirkt sich auch auf die Benutzerfreundlichkeit aus, welche beim Mac deutlich höher zu bewerten ist. Wer einmal einen Mac hatte, will nichts anderes mehr. Ein Vorteil sind auch die Cloud-Technologien und neuen Entwicklungen, die Apple fest in sein System integriert hat und sich auch nicht extra bezahlen lässt. So bilden mobile iOS-Geräte und der Mac eine sehr gute Synthese, die dennoch so flexibel geworden ist, um auch mit Windows zusammenarbeiten zu können. Die meisten Netzorientierten Anwendungen und Dienste können auch mit dem Mac genutzt werden, wenn man die Dienste von Apple nicht mag. Ein Nachteil ist, das viele Apple Dienste auf Windows im Umkehrschluss allerdings nicht genutzt werden können (z. B. iCloud)
Wie bei der Hardware schon erwähnt, verfolgt die Windows-Schiene eine Patchwork-Mentalität. Hohe Flexibilität und dadurch aber auch manchmal kein direkter Ansprechpartner und Support-Fragen werden oft nicht so zufriedenstellend gelöst, wie es sein sollte. Man ist bei Programm- und Hardwarezusammenstellung dadurch zwar flexibler, aber dadurch das zu viele Köche an einem Brei kochen, gibt es keine einheitlichen Lösungen. Im Punkto Software-Flexibilität bietet der Windows-PC vergleichbare Möglichkeiten, wie der Mac. Allerdings können die Apple Dienste nicht auf dem PC genutzt (z. B. iCloud). Andere Lösungen wie iTunes gibt es auch für den PC. Aber Erfahrungsgemäß läuft iTunes mit einer großen Mediathek auf dem Mac flüssiger und stabiler.
Leider sind die meisten Dienste von Apple auch nur dort nutzbar. Aber man bekommt im wahrsten Sinne des Wortes alles aus einer Hand in perfekter Synthese und trotzdem lassen sich andere übliche Fremd-Dienste problemlos nutzen.
Programme
Neben einen sofort voll einsatzfähigen System bietet Apple auch zusätzliche Programme an, die man beim Erwerb eines Mac kostenlos nutzen kann. Dazu gehört eine vollwertige Office-Lösung aus (Pages, Numbers und Keynote) sowie Programme zur Bild- und Video- sowie Soundbearbeitung (iPhoto, iMovie, GarageBand). Alle Softwarelösungen sind auch für die mobilen Apple-Geräte (z. B. iPad und iPhone) verfügbar und bilden so auch eine perfekte Synthese mit der iCloud. Ferner rollt Apple auch Notizen, Kalender, Kontakte und die Mail-Anwendung über alle seine Produkte aus. Man erhält also ein voll ausgestatteten Computer mit einer guten Software Grundausstattung. Dazu gehören natürlich auch die Bedienungshilfen. Programme gelangen vornehmlich über den AppStore zum Benutzer. Das ist ein klarer Vorteil, denn Apple testet vor der Freigabe die Software und man ist so ein Stück weit vor Schadsoftware auf diesem Wege geschützt. Natürlich lassen sich aber auch Anwendungen auf herkömmliche Weise installieren. Der AppStore ist lediglich eine einfache Lösung die Erwerb, Installation und Schutz unter einen Hut bringt.
Auch Windows bietet eine gewisse Grundausstattung mit einigen Grundprogrammen, die kostenlos oder integriert verfügbar sind. Vergleichbar mit iTunes wäre beispielsweise der Media Player, der ebenfalls eine Musiksammlung organisieren kann. Allerdings erfüllt iTunes auf Mac/Windows viele Funktionen und ist somit nicht nur eine Mediathek sondern auch eine komplette Schaltzentrale für mobile Endgeräte von Apple und Medien. Eine Office Lösung gibt es nicht kostenlos. Diese muss dazu gekauft werden. Zur Verfügung stehen lediglich abgespeckte rudimentär Lösungen. Microsoft bietet zwar auch bestimmt Dienste an. Sie bilden jedoch insgesamt keine so runde Synthese; sind aber auch sehr komfortabel. Vorteil bei einer Windows-Lösung ist, dass auch Nutzer von Fremdsystemen an Netzwerken wie MSN, Skype usw. teilnehmen können. Trotz der qualitätiv hochwertigen Dienste von Apple, lassen diese leider ein gewisse Offenheit für andere Plattformen vermissen. Wobei Office-Dokumente auch unter Windows über die iCloud in der Browser-Version von Pages, Numbers und Keynote bearbeitet werden können. Windows bietet mittlerweile auch einen Marketstore (App-Store) an und ermöglicht die Installation von Anwendungen über einen solchen Dienst.
Zusatzleistungen und Support
Apple bietet beim Mac eine Basisgarantie von einem Jahr. Nach dem Kauf hat man die Möglichkeit für 90 Tage den Support von Apple zu nutzen. Gerade der Support ist der größte Pluspunkt, der für einen Mac spricht und hier macht sich das Konzept “alles aus einer Hand” wirklich bezahlt, denn die meisten Nutzer sind keine Computer-Spezis und ein guter Support ist das A und O. Somit ist auch das sogenannte AppleCare für viele Benutzer eine attraktive Zusatzleistung. Apple bietet mit dieser Zusatzleistung eine Grantieverlängerung und Verlängerung des Telefon-Supports auf 3 Jahre auch viele zusätzliche Leistungen rund um den Mac an. Ein Mac zusammen mit AppleCare ist ein Rund-um-Sorglos-Paket.
Mit One-To-One können sich Apple-Kunden für moderates Geld im Apple Store zusätzlich individuell einweisen und schulen lassen. Neben dieser individuellen Leistung bietet Apple in seinen Stores auch zusätzlich themengerichtete Schulungen an. Zielgerichtete oder Individualschulungen werden auch von Drittanbietern angeboten. Auch eine Garantieerweiterung wird in Teilen von Drittanbietern angeboten, beinhalten aber oft nicht die Details, die Apple Care zu einer sinnvollen Ergänzung für den Mac machen. Obwohl Apple offiziell keinen Support für Drittanbieter anbieten, wird dem Kunden erfahrungsgemäß in vielen Fällen trotzdem weiter geholfen. Das gehört bei Apple zum guten Ton.
Die Zusatzleistungen die bei einem Windows-PC geboten werden sind aufgrund des Patchwork-Konzepts nicht so ohne weiteres zu beantworten. Das hängt im Einzelnen sehr davon ab bei welchem Hersteller man den PC erworben hat. Manche bieten recht guten Support und andere ehr miesen Support. Des weiteren erhält man Support von den Komponentenherstellern und Microsoft. Wobei hier manchmal die Ursache eines Fehlers nicht ganz klar ist und somit gerne die Support-Verpflichtung auf den anderen abzuwälzen. Microsoft bieten lediglich Support für ihre Software und nicht für die Hardware an. Software Schulungen werden von Microsoft selbst und von zahlreichen Drittanbietern angeboten.
Insgesamt wirkt sich eine gute Supportleistung auch unmittelbar auf den Kaufpreis aus. Bei einem selbstzusammengestellten System bekommt man Support von den Komponentenherstellern und von Microsoft für das Betriebssystem.
Ich hatte mal einen Computer von DELL und kann aus Erfahrung sagen, dass diese auf dem Windows-Markt einen ausgezeichneten Support angeboten haben.
Design
Apple Produkte sind aus Design-Aspekten einfach der absolute Oberhammer. Die verwendeten Materialien und die Haptik sind absolut genial. Ich muss sagen, dass der Umstieg auf den Mac und iOS bei mir zu einer Wahrnehmungsverschiebung in Bezug auf den Standard-PC geführt hat. Man hat einfach das Gefühl, dass das Gerät nicht nur inhaltlich wertig ist, sondern sich auch so anfühlt. Die Verwendung von Glas für das Display bei iPhone und Co und die Nutzung von Metallen für das Gehäuse verleihen den Geräten ihre einmalige Haptik.
Wehrend die meisten Windows Computer und Notebook (Ausnahmen mal abgesehen) ehr wie billiges Plastik anfühlen und sich die Angst breit macht, das da gleich etwas anfängt zu klappern. Auch die Lüfter bei vielen Notebooks klingen nach gewisser Zeit wie ein Bohrer. Da es so viele Drittanbieter gibt, kann man das natürlich nicht verpauschalisieren, Aber auf die meisten Produkte trifft das zu.
Sony stellt allerdings auch Windows PCs her die vom Design durchaus auch ganz gut sind und eine Alternative sein können, wenn Design ein wichtiger Gesichtspunkt ist.
Benutzerfreundlichkeit und Handhabung
Apple Geräte sind benutzerfreundlich und für den Alltag ausgelegt. So kann man ein Netbook ohne Probleme auf’s Bett stellen und sich auf den Bauch legen und damit arbeiten. Das Netzkabel ist mit einem Magneten ausgestattet. Stolpert jemand darüber, löst sich der Magnet. Diese Details sind es, warum der Mac für den Alltag so gut einsetzbar ist.
Wenn es jetzt um Windows-PCs geht, kann man das auf Grund der großen Produkt-Vielfalt nicht verpauschalisieren. Die meisten Anbieter haben jedoch nur einige Kern-Features, sind aber nicht so bis ins kleinste Detail durchdacht und was ist ärgerlicher als ein Stolperdraht und ein auf den Boden krachendes Notebook. Mir ist aus einem Notebook statt dem Bodensturz einfach mal die komplette Netzbuchse rausgerissen. Bei den meisten PCs sollte man davor warnen, diese auf das Bett zu stellen und damit zu arbeiten. Meistens befinden sich am Boden Lüftungsschlitze, die nicht verschlossen werden dürfen und bei einer derartigen Handhabung das Gerät überhitzen lassen.
Preis
Dieser Punkt ist für die meisten Benutzer entscheidend, denn Apple Computer sind im Vergleich zu Windows-PCs relativ teuer. Allerdings erhält man für sein Geld auch etwas. Wehrend bei Windows-PCs eine große Produktunsicherheit herrscht, weiss man bei Apple genau was man bekommt. Sehbehinderter und blinde profitieren doppelt, denn die Hilfsmittelsoftware für den PC allein, kann schonmal soviel Kosten wie ein MacBook Pro im mittleren Preisbereich. Wer einen gleichwertigen PC mit Software anschafft, zahl definitiv drauf. Wer allerdings auf einen Low-Budget-PC und OpenSource-Lösungen setzt kommt mit dem Windows-PC deutlich billiger weg. Hilfsmittelsoftware und Low-Budges-PCs spielen etwa im mittleren Preisbereich eines Macs, wobei das sehr von der verwendeten kommerziellen Softwarelösung für den PC abhängt. Es gibt jedoch ZoomText (wem die Zoom-Funktion nicht reicht) auch für den Mac und in diesem Fall wäre dann der PC mit ZoomText doch wieder billiger.
Dazu kommen beim PC natürlich die Kosten für Microsoft Office wehrend die Apple Suite kostenlos erhältlich ist.
Folgekosten
Upgrades und Updates von Mac OS X sind seit 2013 kostenlos, darin sind natürlich auch die Bedienungshilfen enthalten. Alle Inklusiv-Anwendungen, wie z. B. das Apple Office Paket verursachen keine Folgekosten.
Updates für Windows sind ebenfalls kostenlos. Upgrades von beispielsweise Windows 7 auf 8 oder höher kosten jedes mal extra. Das gleiche gilt für alle kommerziellen ScreenReader wie beispielsweise Jaws. Auch ein Upgrade der Office kostet extra.
Fazit
Die Produktpalette von Apple ist überschaubar und man kann nicht viel falsch machen. Das Konzept alles aus einer Hand besticht mit der perfekten Synthese aus Software, Hardware, Diensten und Support und lässt auch keine Softwareflexibilität vermissen. Im Punkte Sicherheit muss man sich weniger Gedanken machen und man kann das tun, was man mit einem Computer tun möchte – nämlich arbeiten und das auch alltagstauglich. Der Preis für den Normalanwender ist ehr hoch. Blinde und Sehbehinderte profitieren doppelt, da der Preis in den meisten Fällen unter einer vergleichbaren Windows-Lösung mit Screenreader liegt. Ausgenommen ist hierbei OpenSource-Nutzung (NVDA) und einen Low-Budget-PC. In der Kombination Jaws + PC kommt man mit dem Mac billiger weg. Der Mac hatte alle Bedienungshilfen sowie die Braillezeilenunterstützung an Bord.
Allgemein steht der Mac dem PC in Nichts nach. Lediglich die Patchwork-Mentalität bietet auf der Windows-Schiene hardwaretechnisch mehr Flexibilität, was allerdings für den Standard-Nutzer ehr zu vernachlässigen wäre.
Ein Computer muss benutzerfreundlich sein und man will damit arbeiten und nicht ständig Probleme lösen müssen.
Der Rund-um-Sorglos-Paket und der Windows-PC eventuell eine Kostenfalle mit teilweise hohen Folgekosten.